Zu Gast bei Jan Holtmann, Betreiber der „noroomgallery“. Er konnte ebenso wie ich eine Förderung von der Kulturbehörde/„Feuer und Flamme GmbH“ erringen und eröffnete für 10 Tage das „Restaurant Olympia“. Einen Teil der Förderung aß ich also heute mit 9 anderen Menschen auf. Am meisten hat mich die Apfel-Tarte zum Nachtisch beeindruckt. Ein Rezept aus der ZEIT, aus meiner Kindheit erinnere ich Wolfram Siebeck, er kocht bzw. schreibt dort aber nicht mehr. Lebt er noch?
Am Tisch eigentlich nur „Kultur-Volk“, also Menschen aus dem Umfeld kultureller Produktion. Jan hatte einen Artikel im Hamburger Abendblatt und hoffte dadurch auch anderes Publikum zu bekommen. Heute hatte aber niemand aus dem abendblattlesenden Volk, das Jan sich gewünscht hatte, den Weg hierher gefunden. „Hierher“ war das Wohnatelier der Dekorationsmalerin Friederike Schultz. Es gab eine Vorstellungsrunde, die bei vielen in eine Darstellung ihres Standpunktes zu Olympia und anschließende Diskussion ausuferte. Als ich dran bin, stelle ich mich und das BDIOS vor, kann aber nicht den Bogen zu einer Diskussion über die Inklusivität der Spiele schlagen. Angeregt war die Diskussion darüber, ob Olympia und Stadtentwicklung zusammengehören, wie der Sprung über die Elbe zu schaffen sei, ob man die 1,2 Mrd die die Spiele die Hamburger kosten würden – 1000€ pro Kopf – nicht anders verwenden könnte. Am interessantesten für mich der Hinweis von Rolf Kellner, dass es im Deutschlandradio kürzlich eine Sendung darüber gab, ob man die Paralympischen Spiele nicht abschaffen solle, mit Interviews paralympischer Sportler. Am Tag nach dem Restaurantbesuch ein Organisationstreffen mit Evelyn Schön, eine im Rollstuhl sitzende Aktivistin für Selbstbestimmung behinderter Menschen, die mir davon berichtete dass es am 6.11. eine Veranstaltung gegeben habe, bei der auf dem Podium Ingrid Körner (Senatsbeauftragte für die Gleichstellung behinderter Menschen), Dr. Nikolas Hill (Geschäftsführer der Hamburger Olympia-Bewerbungsgesellschaft), Edina Müller (paralympische Sportlerin Rollstuhlbasketball und Kanu) und Jochen Wollmert (paralympischer Sportler im Tischtennis) saßen und über die Vision sprachen, die Spiele zusammenzulegen. Ein Argument dagegen, das Evelyn erinnerte: Die Paralympics würden von den bei den Olympics gemachten (organisatorischen) Fehlern profitieren, da diese dann kein zweites Mal gemacht werden. Man könnte den Eindruck haben, ich habe die To-do-Liste meines Projektes mit dem Abschreiben dieses Podiums begonnen – NEIN, ich wusste nichts von dieser Veranstaltung und wäre gerne da gewesen. Ich habe jetzt aber Anknüpfpunkte für die Einzel-Gespräche mit den Podiumsteilnehmern…